Ihr Ansprechpartner für diese Erkrankung:
Die Hyperkeratose kann durch einen Gentest bei den Elterntieren für die Nachkommen ausgeschlossen werden. Anlageträger dürfen nicht miteinander verpaart
werden, nur ein Anlageträger mit einem anlagefreien Hund. Dadurch werden keine erkrankten Welpen mehr geboren.
"Hyperkeratose" bedeutet generell: übermäßige Verhornung der Haut. Die Bezeichnung "digital" bezieht sich auf den Fachausdruck für die fünf Pfotenballen des Hundes, die "Digitalballen".
Diese Erbkrankheit heißt nicht umsonst umgangssprachlich "corny feet" = körnige Füße. Bei den betroffenen Hunden ist die Haut aller vier Pfotenballen nicht weich und elastisch, sondern trocken, dick und oft durchzogen von Rissen und Scharten, ähnlich der ausgetrockneten und aufgerissenen Erde. Zur besseren Verdeutlichung des Krankheitsbildes hier vorerst zwei Fotos einer betroffenen Hündin:
Das ist aber nicht der einzige Hinweis darauf, dass der Hund an dieser Erkrankung leidet. Generell müssen drei Merkmale gemeinsam auftreten, die eine Diagnose der digitalen Hyperkeratose (DH) sicherstellen:
Fellstruktur:
Einen ersten Hinweis auf eine mögliche Erkrankung gibt das Fell der neugeborenen Welpen in den ersten zwei bis drei Stunden ihres Lebens. Dieses typisch wellige Kräusel oder Persianerfell verschwindet aber bald wieder. Allerdings wurden auch schon Welpen mit diesem Kräuselfell geboren, die später absolut gesund und nicht an DH erkrankt waren. Aber trotz allem sollte man gerade diese Welpen im Auge behalten und ihre Ballen immer wieder überprüfen. Bei der Wurfabnahme mit acht oder neun Wochen sind die betroffenen Welpen völlig unauffällig. Hat ein Welpe aber tatsächlich DH, fällt im Laufe des Heranwachsens ca. ab dem vierten Lebensmonat dann deutlich auf, dass das Fell nicht glatt ist, sondern eine typische Kräuselstruktur hat, besonders ausgeprägt im Gesicht. Die Betonung liegt hier auf "gekräuselt", im Gegensatz zu vielen Kromfohrländern, die besonders dichtes, aber lediglich welliges Fell haben. Außerdem sind die Tasthaare an der Schnauze der erkrankten Hunde in der ersten Wachstumsphase bis zum sechsten Lebensmonat ganz deutlich nach vorne zur Nase hin gebogen und können sich später nochmals korkenzieherartig drehen. Manche Hunde leiden aufgrund von DH auch an vermehrtem Juckreiz und müssen sich mehr kratzen als gesunde Hunde.
Ballen:
Als weiterer Hinweis für eine Erkrankung fällt beim jungen Hund eine zunehmende Sprödigkeit der Ballen auf. Wie oben schon erwähnt, ist die Haut der Pfotenballen trocken und rissig (mal mehr, mal weniger schlimm) und, statt federnd, rund und elastisch zu sein, wirkt der Ballen eher platt. Zusätzlich können an den Rändern der Ballen Wucherungen auftreten, die wegen ihrer Form "Hornzapfen" genannt werden. Diese Wucherungen weisen eindeutig auf DH hin. Allerdings entwickeln sie sich nicht bei jedem erkrankten Hund.
Krallen:
Zusätzlich zu den rissigen Ballen fallen auch bei den Krallen erkrankter Hunde eindeutige Symptome auf. Die Krallen wachsen übermäßig schnell, können vom Hund gar nicht vernünftig abgelaufen werden und sind daher oft auch seitwärts gebogen. Sie enden nicht in einer Spitze, wie beim gesunden Hund, sondern stumpf, wie mit der Krallenzange gerade abgeschnitten. Manche Besitzer betroffener Hunde berichten auch von großer Sprödigkeit der Krallen, die diese leicht splittern und ausfransen lässt.
Nur wenn alle drei Symptome gemeinsam auftreten - Kräuselfell, spröde Ballen mit oder auch ohne Wucherungen und übermäßiges Krallenwachstum - ist der Hund an DH erkrankt, natürlich mit unterschiedlich starker Ausprägung.
Behandlung:
Die DH kann nicht geheilt, nur behandelt werden. Bei den betroffenen Hunden ist eine sorgfältige Pflege der Ballen notwendig, damit die Haut geschmeidig und weich bleibt. Besondere Aufmerksamkeit muss außerdem den Krallen gewidmet werden. Hier ist gründliche Pflege angesagt, die Krallen müssen regelmäßig kontrolliert und unter Umständen geschnitten werden. Gute Dienste leistet hier außer der Krallenzange eine normale Nagelfeile, um die ausgefransten Krallenränder zu glätten. Auch die Daumenkralle, die sich ja nicht abnutzt, darf nicht vergessen werden, weil die Hunde sonst leicht hängenbleiben und sich verletzen können. Sollten beim erkrankten Hund Wucherungen an den Ballen auftreten, müssen sie regelmäßig entfernt werden. Sie sind nicht durchblutet und können daher mit einem Nagelknipser problemlos enfernt werden. Versäumt man das, ist das Abrollen über die Ballen irgendwann gestört und der Hund läuft schief - mit all den Auswirkungen auf Bänder, Sehnen und Gelenke, die man vermeiden kann.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich bei der DH um eine Krankheit handelt, die den Hund in seiner Lebensqualität und -freude nicht einschränkt. Auf die Lebensdauer erkrankter Hunde hat sie ebenfalls keinen Einfluss. Lediglich der Pflegeaufwand ist natürlich etwas größer als bei einem gesunden Hund.
Weitere Informationen rund um die Digitale Hyperkeratose findet man hier:
ProKromfohrländer e.V.- Zuchtverein für rau- und glatthaarige Kromfohrländer - Kromfohrländerzucht - Kromfohrländerzüchter - Kromfohrländerwelpen - Informationen rund um den Kromfohrländer - Kromfohrländer Einkreuzprojekt - Kromfohrländer x Dänisch Schwedischer Hofhund- Projekthund - Projektkromfohrländer - Kromi - Kromfohrländer