Ihr Ansprechpartner für diese Erkrankung:
"Autoimmunerkrankung" ist in der Medizin ein Oberbegriff für Krankheiten, bei denen sich das Immunsystem des Körpers nicht um seine eigentlichen Aufgaben kümmert, nämlich um die Abwehr von Feinden des Körpers, sondern sich gegen körpereigenes Gewebe richtet. Irrtümlicherweise erkennt das Immunsystem körpereigenes Gewebe als zu bekämpfenden Fremdkörper. Dadurch kommt es zu schweren Entzündungsreaktionen, die zu Schäden an den betroffenen Organen führen.
Wir verweisen an dieser Stelle auf die sehr ausführliche und verständliche Zusammenfassung von Britta Schmidt auf ihrer Homepage Familienkromi Ailin
(Amelie) von Villa Mondi unter "Krankheiten beim Kromfohrländer - Autoimmunerkrankungen" und "Autoimmunhämolytische Anämien". Sowohl mögliche Formen der Autoimmunerkrankungen als
auch Symptome, die einen Verdacht auf eine entsprechende Erkrankung nahelegen, werden dort beschrieben, abgerundet und deutlich gemacht durch Bilder von erkrankten Hunden.
Ein weiterer Link führt zur Info-HP über Autoimmunerkrankungen bei Kromfohrländern und anderen Hunderassen,
einer Informationsplattform für Besitzer von Kromfohrländern und anderen Hunden, die Symptome einer Autoimmunerkrankung zeigen.
Für den Austausch mit anderen Betroffenen steht das nicht öffentliche Autoimmun-Forum zur Verfügung, dessen Link wir auf Anfrage gerne herausgeben. Eine Mail an Britta Schmidt genügt.
Die nachfolgenden Aufzählungen sollen lediglich einen Kurzüberblick
über Autoimmunerkrankungen bei Kromfohrländern geben.
Nein! Bei allen Kromfohrländern finden sich mal näher und mal weiter entfernt verwandte Hunde, bei denen Autoimmunerkrankungen vorgekommen sind. Genau aus diesem Grunde ist eine sorgfältige Paarungszusammenstellung und Analyse der in der Verwandtschaft vorgekommenen Krankheiten sehr wichtig.
Die Symptome sind vielschichtig. Häufiger kommen bei Kromfohrländern kahle Schwanzspitzen und Ohrränder, ausfallende Krallen und Nagelbettentzündungen, wechselnde Lahmheiten, Muskelschwund, Megaösophagus, Pigmentverluste, Entzündungen von Maul, Rachen und Schleimhäuten, Pusteln auf der Haut sowie autoimmune Schilddrüsenunterfunktionen und autoimmune Bluterkrankungen mit Zerstörung der roten Blutkörperchen bzw. Nasenbluten/Einblutungen unter der Haut (autoimmunhämolytische Anämie & Thrombozytopenie) vor.
Die Tests sollten während eines akuten Krankheitsschubs durchgeführt werden und der Hund sollte noch kein Cortison bekommen haben.
Leider nein! Die Tests schlagen oftmals nicht an. Ist das Testergebnis hingegen positiv, kann man bei vorliegenden AI-Symptomen in der Regel auch davon ausgehen, dass tatsächlich eine Autoimmunerkrankung vorliegt. Falsch positive Tests sind mir bei den Kromfohrländern bislang in keinem einzigen Fall bekannt, währenddessen falsch negative Tests regelmäßig zu verzeichnen sind. Daher bitte nicht die Augen vor einem erhöhten ANA-Titer bzw. AI-Symptomen verschließen! Je früher der Hund richtig behandelt wird, desto besser.
Bevor eine AI erkannt wird, werden oftmals zunächst Allergien und Sekundärinfektionen wie Milbenbefall (z.B. Demodex, Sarcoptes) oder Pilzerkrankungen diagnostiziert. Des Weiteren schlagen oftmals Anaplasmose- und Borreliosetests positiv an.
Die AI kann in JEDEM Alter ausbrechen. Besonders häufig scheinen Autoimmunerkrankungen bei Kromfohrländern im mittleren Lebensalter zwischen dem 5. und 7. Lebensjahr auszubrechen. Bricht eine AI bereits im Welpenalter aus, so ist der Krankheitsverlauf oftmals leider besonders heftig.
Zunächst einmal: Keine Panik! Sofern es sich nicht gerade um eine besonders aggressive Form der AI handelt ist, kann eine Autoimmunerkrankung gut behandelt werden. Liegt jedoch eine autoimmunhämolytische Anämie, Thrombozytopenie oder autoimmune Hepatitis vor, besteht akute Lebensgefahr und es ist sehr schnelles Handeln erforderlich. Der Hund sollte unbedingt in einer versierten Tierklinik behandelt werden und Infusionen bekommen.
Die Mittel der Wahl sind i.d.R. Cortison und Immunsuppresiva wie Azathioprin/Cyclosporin. Gerade bei heftigen Krankheitsverläufen und starken Beeinträchtigungen der Lebensqualität sollte man sich vor der Vergabe dieser Mittel auch nicht scheuen. Es gibt viele Kromis, denen diese Medikamente das Leben gerettet haben. Bei schwächeren Krankheitsverläufen kann auch gut naturheilkundlich bzw. mit diversen Hausmittelchen geholfen werden. Bei Erkrankungen des Bewegungsapparates kann zudem mit Physiotherapie gut geholfen werden.
Autoimmunerkrankungen werden i.d.R. mit einer Dosis von mindestens 2-3mg/kg Körpergewicht behandelt. Die individuelle Dosis richtet sich nach der Art und Schwere der Autoimmunerkrankung und danach, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist. Bei Polyarthritis steht die Dosis in Abhängigkeit zum ermittelten Rheumafaktor. Eine zu niedrige Dosis schlägt bei Autoimmunerkrankungen vielfach nicht an. Das Cortison sollte morgens verabreicht werden und erst dann ausgeschlichen werden, wenn sich der Gesundheitszustand des Hundes wieder stabilisiert hat. Bei einem zu frühen Absetzen sowie einer zu geringen Dosis bekommen viele Kromfohrländer wieder einen Krankheitsschub. Sobald der Hund weitestgehend symptomlos ist, kann das Cortison langsam ausgeschlichen werden.
Bei manchen Hunden ist jedoch eine lebenslange Erhaltungsdosis erforderlich. Damit es zu keinen Magenblutungen und sonstigen Beeinträchtigungen des Verdauungstraktes kommt, wird zusätzlich ein Magenschutzpräparat (z.B. Omeprazol) empfohlen.
Die bei den Kromis am meisten beobachteten Nebenwirkungen sind vermehrter Hunger und vermehrtes Trinken, Fellverlust, Trägheit, Lethargie und Inkontinenz. Nach dem Absetzen des Cortisons verschwinden die Nebenwirkungen relativ schnell wieder.
Die Lebenserwartung hängt von der Art und Schwere der Autoimmunerkrankung ab und auch davon, wie schnell die Autoimmunerkrankung als solches erkannt und richtig behandelt wird. Je früher man eine vorliegende Autoimmunerkrankung erkennt, desto besser. Auch das Alter, in dem die AI ausbricht, spielt eine große Rolle. Bricht die AI bereits in den ersten Lebensmonaten aus, versterben die betroffenen Kromfohrländer leider oftmals recht jung. Bei einem Ausbruch im mittleren oder späteren Lebensabschnitt können die betroffenen Hunde bei der richtigen Behandlung auch ein hohes Lebensalter erreichen. Mir sind AI-kranke Kromfohrländer bekannt, die durchaus auch 15 Jahre alt geworden sind.
Ganz wichtig ist, dass die Krankheit dem Züchter und auch dem Zuchtverband bekannt wird. Meldet daher die vorliegende Erkrankung bitte umgehend an Euren Züchter und zusätzlich an Euren zuchtbuchführenden Verein. Nur so kann die vorliegende Disposition für AI bei zukünftigen Verpaarungen berücksichtigt werden. Ganz besonders würde ich mich freuen, wenn Ihr mir unter der E-Mail-Adresse familienkromi@web.de ebenfalls eine Information zu der vorliegenden Erkrankung Eures Hundes zukommen lassen würdet, damit ich auch anderen betroffenen Kromfohrländer-Besitzern weiterhelfen und Kromfohrländer-Züchtern beratend zur Seite stehen kann. Für den Austausch mit anderen Betroffenen Kromi-Besitzern steht zudem das nicht öffentliche AI-Forum unter dem Link http://www.carookee.de/forum/autoimmun zur Verfügung.
Wikipedia
(kurz zusammengefasst)
Autoimmunerkrankung ist in der Medizin ein Überbegriff für Krankheiten, deren Ursache eine überschießende Reaktion des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe ist. Irrtümlicherweise erkennt das Immunsystem körpereigenes Gewebe als zu bekämpfenden Fremdkörper. Dadurch kommt es zu schweren Entzündungsreaktionen, die zu Schäden an den betroffenen Organen führen.
Entstehung: Die genaue Ursache von Autoimmunerkrankungen ist trotz intensiver Forschung weiterhin unklar. Anerkannte Hypothesen gehen davon aus, dass Autoimmunkrankheiten durch angeborene „Empfänglichkeit“ (genetische Disposition) in Kombination mit äußeren Einflüssen erworben werden.
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