Der Kromfohrländer ist kein Modehund. Wenn auch die Nachfrage nach Welpen nach wie vor sehr hoch ist, verhindert die reine Hobbyzucht, dass nur um des Profits willen Würfe geplant und geboren werden. Die Probleme, auch gesundheitlicher Art, die in einer Rasse dadurch auftreten, dass sie in den Mittelpunkt des allgemeinen Interesses rückt, sind dem Kromfohrländer bisher also erspart geblieben. Das heißt aber leider nicht, dass es keinerlei gesundheitliche Probleme gibt.
Der Kromfohrländer entstand in der Nachkriegszeit aus drei Ursprungstieren, die Rasse wurde schon zehn Jahre später offiziell anerkannt und ab diesem Zeitpunkt nur noch innerhalb der bestehenden Population miteinander verpaart. Daraus resultiert ein hoher Inzuchtkoeffizient, der - hochgerechnet bis zu den Ursprungstieren - zwischen 40 und 60 % liegt, bei den meisten Kromfohrländern deutlich über 50 %. Das kommt sozusagen einer Selbstbefruchtung gleich!
Probleme, die sich aus der kleinen Population ergeben, liegen z.B. im Bereich der Zuchtplanung: Verpaarungen bei den Glatthaar-Kromfohrländern, die bis zur dritten Generation der Ahnenreihe keine gemeinsamen Verwandten aufweisen, sind nur mit sehr guter Zuchtplanung möglich, bei den Rauhaar-Kromfohrländern sieht es nur geringfügig besser aus.
Leider gibt es durch die Reinzucht seit mehr als 50 Jahren auch diverse Krankheiten, die in der Rasse gehäuft auftreten, wenn sie auch bisher von den sogenannten rassetypischen Krankheiten wie „Dackellähme“ oder „Hüftgelenksdysplasie“ verschont geblieben ist. Beim Kromfohrländer zu nennen sind Epilepsie, Hyperkeratose, hereditäre Katarakt und – in den letzten Jahren gehäuft auftretend – autoimmunbedingte Erkrankungen unterschiedlicher Ausprägungen. Besonders besorgniserregend ist die deutliche Zunahme von Gelenkserkrankungen, wie z. B. die in einem untypisch jungen Alter beginnende Arthrose. Hinzu kommen weitere Erbkrankheiten wie Cystinurie, Schilddrüsenunterfunktion, Allergien, Herzerkrankungen und Blutgerinnungsstörungen. Das alles sind Erkrankunge,; die auch bei anderen Hunderassen ebenso wie bei Mischlingshunden auftreten.
Im RZV der Kromfohrländer wurde in der Vergangenheit viel geleistet, um die gesundheitlichen Probleme in den Griff zu bekommen. Beispielhaft sind hier die jährlich durchgeführten Gesundheitsumfragen, die den Gesundheitszustand der Population dokumentieren, die Einführung des Genotyp-Verfahrens, durch das das Auftreten der Epilepsie deutlich gesenkt werden konnte, und eine Deckbegrenzung, die den Einsatz der Zuchtrüden reguliert.
Namhafte Kynologen, Genetiker und Populationswissenschaftler sind allerdings der übereinstimmenden Auffassung, dass eine weitere Zunahme von Krankheiten beim Kromfohrländer nur durch Blutauffrischung durchbrochen werden kann. Durch ein gezieltes Einkreuzprogramm würde die genetische Vielfalt erhöht, die der Homozygotie entgegenwirkt. Die Wirkung würde über Generationen anhalten, eine deutliche Verbesserung der gesundheitlichen Situation bewirken und für die Zuchtplanung neue Möglichkeiten erschließen.
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